Gemeinderat begrüßt einhellig die FSJ-Stelle zur Verstärkung von Jugendsozialarbeiterin Klamer.
Schriesheim. (cab) Jugendsozialarbeiterin Nicola Klamer freut sich auf die Verstärkung. Dadurch, dass der Gemeinderat am Mittwoch einstimmig die Stelle eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) für die städtische Jugendarbeit billigte, sei vieles einfacher zu planen und zu organisieren.
Der Antrag für das FSJ kam von den Grünen. Fraktionsmitglied Dr. Barbara Schenk-Zitsch, deren Stiftung die Kosten für das FSJ in Höhe von 9000 Euro im ersten Jahr finanziert, sah bessere Chancen etwa für die mobile Jugendarbeit, für neue Angebote schon für Kinder ab acht Jahren sowie für die Pflege des Internetauftritts: „Jedem musste klar sein, dass eine Person alleine nicht alle Auf- gaben bewältigen kann“, verwies Schenk-Zitsch auf Klamers jüngsten Bericht zur Schriesheimer Jugendarbeit. Doch die Stadt hat finanziell keine Spielräume.
Daher springt die Stiftung ein. Diese soll aber ebenso wie der Gemeinderat nach einem Jahr prüfen, wie sich das FSJ bewährt und wie es damit weitergehen soll. Für Schenk-Zitsch stand jedenfalls fest, dass das FSJ „ein Meilenstein“ für Schriesheims Jugendsozialarbeit ist – zumal die Nachbargemeinden in diesem Aufgabenfeld personell viel besser ausgestattet seien.
Der Dank der anderen Fraktionen war Schenk-Zitsch sicher. An der VHS mache man zudem gute Erfahrungen mit der dortigen FSJ-Stelle, wie CDU-Fraktionschef Paul Stang anmerkte. Dr. Herbert Kraus (FW) wies darauf hin, dass das FSJ nicht bei der Stadt angesiedelt sei, sondern beim Wohlfahrtwerk Baden-Württemberg, dem Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres. Die Stadt fungiert lediglich als Einsatzstelle. Für ein Jahr könnten auch die Freien Wähler zustimmen, zumal die Stiftung für die Finanzierung aufkomme. Darüber hinaus tue man sich mit Blick auf die städtische Finanzlage damit sicher schwer, so Kraus.
Dass Jugendsozialarbeit eigentlich Sache des Landes und nicht der Stadt sei, bemerkte Sebastian Cuny (SPD): „Die Hoffnung, dass das Land hier seiner Pflicht nachkommt, ist seit März größer geworden“, spielte Cuny auf die neue grün-rote Landesregierung an. Dafür gab es Gelächter im Ratssaal. Cuny empfahl die Einstellung eines männlichen FSJ-Bewerbers, damit auch Jungs eine Bezugsperson hätten. Bei aller Euphorie müsse klar sein, so der SPD-Stadtrat, dass das FSJ keinen Sozialpädagogen ersetzen könne.
„Das ist heute ein Anfang“, erwiderte Wolfgang Renkenberger (FDP) und hoffte danach auf einen Ausbau der Jugendsozialarbeit.
(RNZ 27.05.2011)